Architektur für Hochsensible

Architektur für Hochsensible

Was Hochsensible von Räumen brauchen 


Architektur für Hochsensible bedeutet, auf deren Bedürfnisse besonders Rücksicht nimmt. Dieser Artikel beschreibt, was darunter zu verstehen ist.

Hochsensible Menschen zeichnen besonders empfindliche Sinneswahrnehmungen und eine spezielle Begabung in der Wahrnehmung von Stimmungen aus. Dieses Talent können Hochsensible nutzen, um in verschiedenen Gebieten, wie der Kunst oder im sozialen Bereich, Höchstleistungen zu vollbringen. Hochsensible leiden jedoch auch stärker unter Belastungen und reagieren häufiger mit Stresssymptomen oder auch Burn Out. Hochsensible zeichnen sich dadurch aus, dass sie stärker auf Umweltreize reagieren. Sie haben eine ausgeprägte, detailreiche und subtile Wahrnehmung und erleben die Eindrücke der Umwelt sehr intensiv. Damit reagieren sie stärker auf Stressfaktoren aus der Umwelt. Besonders Lärm und Beengung wirken sich stark auf das Wohlbefinden von hochsensiblen Menschen aus. Hochsensible können sehr kreativ sein, leiden aber auch mehr unter Unstimmigkeiten, Konflikten und Reizüberflutung.

Lt. Forschungen sind ca. 15-20% aller Menschen hochsensibel. Das ist wesentlich mehr, als ich persönlich vermutet hätte. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sich hochsensible Menschen unter Belastungen zurück ziehen und weniger in der Öffentlichkeit vertreten sind. Meist sind sie auch leiser.

Hochsensible nehmen Unstimmigkeiten deutlicher wahr

Doch was hat dies mit dem Wohnen oder der Architektur zu tun? Architektur für Hochsensible ist vor allem im Wohnbau eine wichtige Planungsaufgabe, weil Hochsensible auf Unstimmigkeiten in der Wohnumwelt stärker reagieren als andere. In der Wohnung kann dauerhafte Stressbelastung für Hochsensible zu einem wirklichen Problem werden.

Da die Intensität der Informationsaufnahme bei Betroffenen höher ist als bei anderen Menschen, stoßen Hochsensible früher an ihre Schmerzgrenze. Eine Überstimulation an Reizen kann in der Tat Schmerzen verursachen, denn bei Überlastung wehrt sich der Körper. Unwohlsein, muskuläre und nervliche Anspannung sind andere Symptome der Überreizung des Nervensystems. Hochsensible benötigen viel Zeit, um Erlebtes zu reflektieren, darüber nachzudenken, oft endlos zu grübeln. „70 Prozent von uns sind introvertiert und situationsbedingt häufig auf dem Rückzug. Dadurch werden wir oft als scheu und gehemmt eingestuft. Dabei sind die meisten von uns mindestens ebenso kontaktbedürftig wie alle anderen“, sagt Georg Parlow (2006), der als Hochsensibler ein Buch zum Thema geschrieben hat und die Internetseite „zart besaitet“ betreibt.

In einer Architektur für Hochsensible sollten folgende Faktoren des Wohnens besonders berücksichtigt werden:

Vermeiden Sie dauerhafte Stressbelastungen

Lärmempfindlichkeit ist eine der Hauptindizien dafür, dass ein Mensch als hochsensibel gilt. Viele Hochsensible erleben Lärm als körperlichen Schmerz. Diese Sensibilität kann sich jedoch auch auf alle anderen Sinneswahrnehmungen beziehen. So wirkt sich auch eine visuelle Überstimulation, wie grelles Licht, stark auf das Wohlbefinden von Hochsensiblen aus. In einer Studie wurde außerdem festgestellt, dass hochsensible Mütter stärker unter Chaos in der Wohnung leiden als normalsensible.

Durchforsten Sie Ihre Wohnung hinsichtlich Stressfaktoren wie Lärm, schlechte Akustik, zu starke Unordnung, harte und raue Oberflächen bzw. spitze Kanten usw.. Jeder Stressfaktor, den Sie beseitigen können, trägt zu ihrem Wohlbefinden bei.

Schaffen Sie Plätze der Geborgenheit

Geborgenheit ist ein psychisches Erleben, das für alle Menschen wichtig ist. Dies gilt für Hochsensible jedoch in einem besonderen Ausmaß, weil diese Zeit brauchen, in der sie die Reize der Außenwelt wegschalten können. Wenn Sie sich in Ihrem Zuhause einen besonderen Platz gestalten, der Geborgenheit ausdrückt und Ihnen die Möglichkeit zum Rückzug gibt, so kommen Sie diesem Bedürfnis entgegen. Folgende Gestaltungsmerkmale tragen zur Geborgenheit bei:

  • Blickschutz – das Gefühl nicht von anderen beobachtet zu werden
  • Überblick und Weite – zu erkennen, was draußen vorgeht, bietet meist ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit
  • Positive Raumform, in der Wände und Decken als Grenze erlebt werden
  • Verwendung von weichen Materialien, die Sie gerne angreifen

Schaffen Sie Plätze der Erholung

Plätze der Geborgenheit sind meist auch Plätze der Erholung. Einige Aspekte können noch berücksichtigt werden, um den Erholungseffekt zu verstärken. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die erholsame Wirkung der Natur eindrucksvoll belegt. Es sind jedoch bestimmte Merkmale der Natur, auf die man achten sollte. So ist etwa Faszination ein wichtiger Aspekt von Erholung. Bilder der Natur, die gleichzeitig faszinieren, können einen persönlichen Erholungsplatz stark bereichern. Weitere Aspekte von Erholung finden Sie in den Artikeln zur Rubrik „gesunde Lebensräume“.

Finden Sie die richtigen Farben

Warme, aber nicht zu kräftige Farben, haben das Potential das Geborgenheitsempfinden zu stärken. Natürlich ist die Farbgestaltung immer etwas sehr Individuelles. Nachdem Hochsensible ein gutes Gespür für feine Nuancen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie Farben finden werden, die Ihr Wohlbefinden stärken.

Privatheitsregulation in der Wohnung

Im Wohnbau gilt: die Wohnung ist privat, die Straße ist öffentlich und dazwischen sollte es Übergangsbereiche geben. Sind diese Übergänge zu abrupt, so fühlen sich die meisten Menschen, und besonders die Hochsensiblen nicht sehr wohl. So ist etwa ein öffentlicher Weg, der zu nahe im Blickfeld einer privaten Wohnung vorbei führt, ein Störfaktor für die Bewohner. Meistens wird dann mit Blickschutzmaßnahmen reagiert. Eine weitere Möglichkeit wird oft weniger bedacht. Indem Sie die Übergänge individuell und privat gestalten, entsteht eine stärkere Grenze zwischen dem öffentlichen und dem privaten Bereich. Lassen Sie mich dies an einem Beispiel erklären:

Bei einer Laubengangerschließung einer Wohnung ist der Laubengang (halb)öffentlich und die Wohnung privat. Was fehlt ist der halbprivate Übergang. Indem Sie den Eingangsbereich (von innen und von außen) persönlich gestalten, wird dieser Übergang weicher und fließender. Die Wohnung innen wird damit auch stärker als privat erlebt.

Vermeidung von medialer Reizüberflutung

Mediale Reizüberflutung ist für Kinder problematisch. Für hochsensible Kinder kann dies besonders schwierig werden. Wenn Sie als Elternteil hochsensibel sind, sollten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass es auch Ihre Kinder sind, weil Hochsensibilität angeboren und nicht erworben ist. Zumindest der Fernsehkonsum kann durch die richtige Platzierung eingeschränkt werden. Geben Sie dem Fernseher keinen zentralen Standort in der Wohnung. Man kann einen Fernseher auch mit einfachen Mitteln verstecken. Eine Schiebewand in einem Fernsehkasten etwa, erfüllt diese Funktion sehr gut.

Architektur für hochsensible Kinder

Hier noch einige Empfehlungen für den Fall, dass Sie hochsensible Kinder haben.

Geborgenheit entsteht durch räumliche Faktoren, aber auch die Anwesenheit und die Nähe von vertrauten Menschen. Besonders Kinder brauchen Sicherheit durch Kontakt. Hier haben Raumplaner, die mit dem Konzept Bauen für Geborgenheit arbeiten, Ideen verwirklicht, die diesem Bedürfnis stark entgegenkommen. Im Aufenthaltsraum einer Wohngruppe für krisenbelastete Kinder wurde ein Podest in ca. 1,70 m Höhe eingebaut.

Kinder die sich dorthin zurückziehen, können von unten nur gesehen werden, wenn man die Leiter ein Stück hinaufsteigt. Dieses Podest ist mit geschwungenen Ratanstäben nach unten abgegrenzt. Damit besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme durch das Kind, das sich dorthin zurückgezogen hat. Vor allem im Konfliktfall hat sich dieser Einbau besonders bewährt. Die Kinder können sich zurückziehen, ihre Privatheit schützen, sich beruhigen, haben aber trotzdem die Möglichkeit mitzubekommen, was unten vor sich geht und was die anderen zu dem Konflikt sagen. Mit diesem Podesteinbau können Kinder den Schutz durch Rückzug optimal mit dem Schutz durch Kontakt verbinden und die Privatheit durch Rückzug und Kontakt selbst regulieren.

Verstecke haben für Kinder eine beinahe magische Qualität. Die Möglichkeit sich im Wohnbereich zu verstecken ist eine Bereicherung für alle Kinder.

Schlafbereiche für Kinder

Für Kinder sind häufig die normalen Raumproportionen nicht passend und entsprechen nicht ihrem Sicherheitsempfinden. Besonders kleine Kinder brauchen ein Bett als Raum im Raum, um hier wirklich die nötige Geborgenheit empfinden zu können. Was bedeutet dies: Indem das Bett eine Nische im Raum darstellt und die Raumhöhe durch Einbauten unterbrochen wird, kann die Raumproportion dem kindlichen Maßstab und dem kindlichen Empfinden angepasst werden. Verwendet man dazu noch weiche Materialien und warme Farben, so kann die Schlafqualität besonders von den Kindern verbessert werden, die gelegentlich unter Ängsten leiden.

Aus diesen Beschreibungen können wir erkennen, dass hier ein großer Teil aller relevanten Wohnbedürfnisse angesprochen ist. Bedürfnisorientiertung ist also in der Architektur für Hochsensible besonders wichtig.

Architektur für Hochsensible braucht eine andere Herangehensweise

Hochsensible Menschen sind meist erleichtert, wenn sie erfahren, dass es die Unterscheidung zwischen normalsensibel und hochsensibel gibt. Damit verbunden ist das Gefühl, dass diese Sensibilität kein Makel sondern ein Talent ist.

In der Planung bedarf dieses Thema einer besonderen Kommunikation. Unterschiede in den Wünschen der Gestaltung können sich allein durch Unterschiede in der Wahrnehmungsverarbeitung (hochsensibel oder nicht) ergeben. Hochsensible und normalsensible Menschen haben in manchen Belangen sehr unterschiedliche Behaglichkeitsbereiche. Vor allem im akustischen Bereich sollte darauf geachtet werden.

Für hochsensible Menschen sind all diejenigen Gestaltungsmittel passend, die das Stressniveau herabsetzen und den Betroffenen dadurch die Verarbeitung der Wahrnehmungseindrücke erleichtern. Wir bringen das Reizniveau also in den Behaglichkeitsbereich der Hochsensiblen und beachten die Regeln der Privatheitsregulation in besonderem Ausmaß. Dies geschieht durch Reizminderung, wo es um Wahrnehmungsstress (Lärm, Nachhallzeit) geht, sowie durch Einsatz bestimmter Gestaltungsmittel (Raumformen, Farben, Natur), wo es um beruhigende Wirkung geht.

Wohnkonflikte und Wohn – Glück

Wohnkonflikte und Wohn – Glück

Wie Wohnkonflikte gelöst werden und ein gemeinsames Wohn-Glück möglich wird


Für viele Menschen endet der Traum vom gemeinsamen Nestbau in einer saftigen Beziehungskrise. Vor allem beim Hausbau ist die Gefahr, dass das Verbindende verloren geht, sehr groß. Konflikte dominieren häufig diese Lebensphase, und Trennungen sind durchaus nicht selten. Doch auch beim alltäglichen Zusammenleben von Paaren sind Konflikte, die sich zu einer Beziehungskrise entwickeln können, durchaus an der Tagesordnung. Oft sind es dann Kleinigkeiten, wie die oft zitierte „Zahnpastatube“, um die gestritten wird. Somit stellen sich drei Fragen: Wieso entstehen beim gemeinsamen Wohnen so häufig Konflikte? Wie vermeidet man Wohnkonflikte? Und schließlich: Wie löst man Wohnkonflikte?

Wie Wohnkonflikte entstehen

Jedem Wohnkonflikt liegen Bedürfnisse zugrunde. Konflikte entstehen nur, wenn sich (scheinbar) zwei Bedürfnisse entgegenstehen. Konfliktlösung entsteht immer dann, wenn beide Bedürfnisse in einer annehmbaren Weise erfüllt werden können. Häufig versperrt sich dieser Lösungsweg, weil die Erfüllung des einen Bedürfnisses scheinbar die Erfüllung des anderen Bedürfnisses ausschließt.

Ein Paar möchte ihr Wohnzimmer neu gestalten und dazu etwas Farbe in ihr Wohnen bringen. Sie liebt Grüntöne, er liebt trendiges Grau. Sie können sich bei der Betrachtung der Farbkarte nicht einigen, was hier wohl die bessere Farbe sein soll. Lösen können wir diese Situation, indem wir zu beiden Farbwünschen die dahinter stehenden Bedürfnisse betrachten. Wir sollten also wissen, was jeder der beiden mit den Farbwünschen verbindet und warum er/sie hier gerade diese Farbe verwenden würde. Dies klingt einfacher als es ist. Wir sollten uns also fragen, wieso wir gerade diese Farbe verwenden wollen, dann sind wir beim dahinter liegenden Bedürfnis. Wird dieses Bedürfnis kommuniziert, dann entstehen Lösungen.

In der Verliebtheit gibt es keine Konflikte

Doch gehen wir wieder ein Stück zurück und schauen, wie unser Paar überhaupt zum gemeinsamen Wohnen gekommen ist. Sabine und Martin (so nennen wir unser Paar) haben sich vor 4 Jahren kennen gelernt, auf Anhieb toll verstanden und auch verliebt, wie es halt so passiert. Nach einiger Zeit entstand der Wunsch zusammen zu wohnen. Nachdem keiner von ihnen eine optimale Wohnung hatte, machten sie sich daran eine Eigentumswohnung zu suchen, die auch für die geplanten Kinder passt. Sie genossen diese Zeit, wo sie gustierend die verschiedenen Angebote durchcheckten und überall tolle faszinierende Details entdeckten. Schließlich entschieden Sie sich für eine Dreizimmerwohnung in einem großzügigen Design. Sie waren sich sehr einig, dass dies die beste Lösung für Ihr geplantes gemeinsames Leben ist.

Nach einiger Zeit des Wohnens, kamen aber auch die Nachteile dieser Wohnung zum Vorschein. Eine Terrasse fehlte leider aus Kostengründen, und für ihn war die Gestaltung zu bieder. Nach und nach wuchs die Unzufriedenheit nicht nur mit der Wohnung, sondern auch mit dem Partner, weil dieser meist die gegensätzlichen Wünsche hegte.

Die Ursache der Wohnkonflikte?

Gehen wir nun noch etwas zurück in der Geschichte der Beiden, in ihre Kindheit, so sehen wir, dass Sabine in einem Einfamilienhaus mit großem Garten aufgewachsen ist und Martin in einer Mietwohnung, in einer sehr dichten, aber modernen Wohngegend. Diese Tatsache hat beide geprägt und die Vorstellungen vom guten Leben und Wohnen in bestimmte Richtungen gelenkt. Sie liebt die Freiheit jederzeit ins Grüne (Garten) zu gehen, er liebt die Freiheit sich jederzeit den Hobbys zu widmen und nicht Gartenarbeit machen zu müssen, wenn es mal gar nicht passt.

Das Bedürfnis hinter den Wünschen erkennen und kommunizieren

Sabine und Martin hatten den Wunsch, die Spannungen, die zwischen Ihnen entstanden sind,  zu lösen und besuchten ein Paarseminar. Hier ging es um Konflikte, um Bedürfnisse und um Kommunikation. Bei einer Übung erkannten Sie, dass ihre unterschiedlichen Bedürfnisse sehr stark mit ihrer unterschiedlichen Kindheit bzw. mit der Wohnsituation in der Kindheit zu tun hatten und verstanden damit auch gut, wieso der Partner so und nicht anders empfindet.

An diesem Punkt liegt der Schlüssel zum Verständnis und zur Verständigung, welche dann auch zur Lösung alltäglicher Konflikte führt.

Sabine und Martin haben nun die Information, wo die Wünsche Ihrer Partner her kommen, und welches Bedürfnis dahinter steckt, bei Sabine das Bedürfnis nach Naturnähe und bei Martin das Bedürfnis nach einer modernen Gestaltung. Hier gibt es kein richtig oder falsch, weil jedes Bedürfnis für sich gesehen bedeutsam ist. Wenn sich zwei Bedürfnisse dann in der Umsetzung nicht ergänzen lassen, so liegt die Lösung darin, in der Wohnung Zonen zu schaffen, die unterschiedlich gestaltet sind.

Individuelle Bedürfnisse und gemeinsame Bedürfnisse

Wir sehen also, Bedürfnisse können sehr verschieden sein, auch dann, wenn man ursprünglich auf derselben Wellenlänge geschwommen ist. Bedürfnisse haben immer eine Bedeutung und sind für die jeweiligen Menschen wichtig, um sich wohl zu fühlen. Daher braucht jede Planung eine Phase 0, wo die Bedürfnisse formuliert und ausgetauscht werden. Daraus ergibt sich dann ein Planungskonzept, das für beide Partner zufriedenstellend ist. Mit diesem Vorgehen können wir aktuelle Konflikte des Wohnens lösen und beim Hausbau, spätere Konflikte vermeiden.

Einen gemeinsamen Paarbereich gestalten

Viele Paare stehen vor der Herausforderung in einem laufenden Dialog ihre Bedürfnisse aufeinander abzustimmen. Häufig steht das Familienleben im Vordergrund und das Gemeinsame als Paar verkümmert. Dies hat auch damit zu tun, dass diese Paare keinen gemeinsamen Bereich besitzen, also einen Bereich in der Wohnung, der dem Zusammensein dient. Um solche Bereiche zu schaffen, wird es notwendig sein, die Wohnung umzustrukturieren. Die meisten Wohnungen sind nicht so groß, um mehrere individuelle Bereiche und auch noch einen Paarbereich einzurichten. Hier sind sicherlich Doppelnutzungen notwendig, die auch möglich sind. Mehr Freiräume haben Sie wahrscheinlich, wenn Sie sich gerade in der Planungsphase des Hausbauens befinden. Folgender Leitfaden deckt die Bedürfnisse für die Gestaltung von individuellen Bereichen, aber auch von Paarbereichen ab.

  • Wie soll dieser Bereich genutzt werden?
  • Abgrenzung vom Paarbereich zum sonstigen Wohnbereich
  • Räumliche Gegebenheiten – eher enge Nische oder eher offene Weite
  • Ausblick nach außen – ev. in die Natur
  • Blickschutz von außen – wie privat ist unser Paarbereich?
  • Natur im Raum als Erholungselement
  • Oberflächen und Materialien – was greift sich angenehm an?
  • Lichtqualität – lichtdurchflutet oder eher gedämpft
  • Farbqualität festlegen – ausgehend von der gewünschten Stimmung
  • Welches Inventar brauchen wir im Paarbereich?

Um in Ihrem Paarbereich eine behagliche Atmosphäre zu schaffen, sollten Sie darauf achten, durch weiche Materialien eine gute Akustik zu schaffen. In einem Raum, in dem es hallt, ist jede Kommunikation schwierig und anstrengend. Gerade in unseren modernen Gebäuden ist dies häufig der Fall.

Conclusio

Hier nochmals die Kernaussagen dieses Artikels kurz zusammen gefasst:

Wohnen ist die Raumgestaltung für unsere Bedürfnisse. Daher wird es beim Zusammen-Wohnen immer Konflikte geben, die wir hier Wohnkonflikte nennen. Diese Wohnkonflikte sind unvermeidbar, weil zwei Menschen nie dauerhaft dieselben Bedürfnisse haben. Die Kommunikation der Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen, ist daher die Basis für gutes Zusammenleben.

Im Austausch dieser Bedürfnisse entstehen gemeinsame Lösungen, wie etwa die Gestaltung von individuellen Lieblingsplätzen oder auch von einem gemeinsamen Paarbereich.

Hohe Gebäude lehren uns das Fürchten

Hohe Gebäude lehren uns das Fürchten

Hohe Gebäude versus Geborgenheit

Kurz nachdem ich den blog über Geborgenheit geschrieben hatte, ist mir ein wissenschaftlicher Artikel in die Hände gefallen, der es in sich hat. Die Kernbotschaft lautet:

„Hohe Gebäude lehren uns das Fürchten, sie verlangsamen unsere Bewegungen und unser Denken.“

Hohe Gebäude bewirken eine Haltung der Ehrfurcht. Die Folge ist ein Erstarren im Tun und im Denken, also ein Art Totstellreflex. Im Originaltext wird dies „freezing“ genannt.

Wirkung häufig erwünscht

Betrachtet man vor allem moderne Bürogebäude großer Banken, Konzerne oder auch Verwaltungsgebäude, so wird klar, dass der Sinn von Architektur häufig nicht darin liegt Wohlbehagen und Gesundheit zu fördern, sondern darin, Positionen zu vertreten und Macht zu demonstrieren. Den Inhabern dieser Gebäude wird Macht zugeschrieben, die sie auch haben, wenn wir bei der Betrachtung dieser Gebäude „einfrieren“. In diesem Zustand ist man nicht mehr sehr handlungsfähig und natürlich manipulierbar.

Dieses Thema möchte ich nicht länger zerreden oder zerschreiben. Ich vermute, Sie wissen wovon ich spreche und würde mich freuen, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen dazu mitteilen.

Bauen für Geborgenheit

Bauen für Geborgenheit

Bauen für Geborgenheit bedeutet, das wichtigste aller Wohnbedürfnisse in der Raumgestaltung umzusetzen.

Es gibt kein anderes Bedürfnis, dass so häufig genannt wird, wenn ich Einfamilienhäuser plane. Geborgenheit und Behaglichkeit sind die zwei grundlegenden Wohnbedürfnisse, weil es beim Wohnen genau darum geht. Wir wollen einen Ort gestalten, wo wir den Unbilden unserer Umwelt entfliehen können. Geborgenheit und Behaglichkeit hängen zusammen, sind ähnliche Bedürfnisse, aber doch nicht gleich. Hier wollen wir uns mit der Geborgenheit beschäftigen.

Geborgenheit als Erbe unserer Menschheitsgeschichte

Unsere Urinstinkte sagen uns, dass wir Geborgenheit brauchen. Wieso ist das so? Geborgenheit leitet sich ab vom Wort „bergen“, also in Sicherheit bringen. In frühen Zeiten der Menschheitsgeschichte waren wir laufend von Gefahren umgeben. Der vielzitierte „Säbelzahntiger“ ist nur ein Beispiel dafür. Also haben diese frühen Menschen auch Orte gesucht, wo sie den Gefahren trotzen konnten und wo sie sich sicher fühlten. Die Suche nach diesen sicheren Orten begleitet uns daher als Erbe aus unserer Geschichte. Brauchen wir nicht mehr Obacht zu geben, dann können wir auch entspannen und damit entsteht Wohlgefühl.

Das Gefühl in Sicherheit zu sein und keine Gefahren fürchten zu müssen, ermöglicht uns erst eine Entspannung und Erholung, die wir für das Gesundbleiben dringend brauchen. Somit ist Geborgenheit ein wichtiger Gesundheitsfaktor.

Die Grundformel zum Bauen für Geborgenheit

Wir fühlen uns sicher und geborgen, wenn wir unsere Umgebung überblicken können, uns aber gleichzeitig in einem geschützten Raum befinden. „Sehen ohne gesehen zu werden“ – das ist die Grundformel für räumliche Geborgenheit. Mit dieser Grundformel können wir an jedem Platz, wo wir Geborgenheit wünschen, diese auch herstellen. Wir können sowohl das Sehen, als auch das Gesehen werden, fein abstimmen. Sowohl Ausblick als auch Blickschutz von außen, können in unterschiedlichem Ausmaß hergestellt werden. Es macht einen Unterschied, ob wir am Esstisch sitzen, am Schreibtisch, auf der Wohnzimmercouch, an einem individuellen Erholungsplatz oder auf der Terrasse. Bedürfnisorientierte Planung bedeutet, für jeden Platz festzulegen, wieviel Sehen und wieviel Gesehen werden hier optimal ist. Dazu gibt es eine grobe Orientierung, jedoch keine absolut fixen Regeln. Je privater ein Platz ist, umso mehr Blickschutz ist notwendig.

Beispiel Terrassenplatz

Nehmen wir als Beispiel den Sitzplatz auf der Terrasse. Wollen wir hier entspannen und erholen, also liegen und relaxen, dann ist es nicht sinnvoll, diesen Platz von Seiten der Nachbarn oder von Seite der Straße einsichtig zu gestalten. Doch welche Terrasse bietet diesen „Luxus“ für seine Nutzer. Dies geht über den Komfort weit hinaus und berührt wichtige Grundbedürfnisse. Berücksichtigen wir die Grundbedürfnisse des Wohnens nicht, dann werden Plätze kaum oder sehr eingeschränkt genutzt. Auf alle Fälle ist die Nutzung dann mit einem Gewissen Unbehagen verbunden. Wir aber wollen Plätze gestalten, wo wir uns so richtig wohl fühlen.

Wieso wird Geborgenheit beim Planen häufig nicht berücksichtigt?

Modernes Bauen und moderne Architektur setzen wir oft mit der Verwendung von viel Glas gleich. Damit maximieren wir das „Sehen“, aber auch das „Gesehen werden“ und verlieren so die Ausgewogenheit. Dies wirkt sich auf unser Geborgenheitsempfinden aus. Modern ist Transparenz und Offenheit. Und so wird auch gebaut. Dies kann an einzelnen Plätzen auch passen, wird in manchen Bereichen der Wohnung aber die Nutzung stark einschränken. Der Gefahr zu offen zu bauen, können wir ganz einfach entgehen, wenn wir uns für jeden Platz in der Wohnung fragen, wieviel Ausblick, Blickschutz und Geborgenheit wir hier wollen. Nur dann können wir den Platz so nutzen, wie es unseren Bedürfnissen entspricht. Von den Bedürfnissen ausgehend zu planen, schützt also vor Planungsfehlern. Was machen wir aber, wenn wir bereits in einer zu offenen Wohnung leben und uns hier nicht so ganz wohl fühlen.

Unser Tipp: Setzen Sie sich an diese Plätze, die Sie optimieren wollen, und spüren Sie in sich hinein. Stellen Sie sich die Frage nach dem „sehen ohne gesehen zu werden“ und auch die Frage, ob hier die richtigen Materialien und die richtigen Farben vorhanden sind. Aus diesem „in sich hinein spüren“ werden Sie grundlegende Möglichkeiten finden, diesen Platz zu optimieren.

Bauen für Geborgenheit

Der Verein „Bauen für Geborgenheit“ hat dieses menschliche Grundbedürfnis ins Zentrum gerückt und geht davon aus, dass Geborgenheit die Grundvoraussetzung für kindliche Entwicklung ist. Ohne Geborgenheit wird in uns die Angst dominieren, die uns dann hemmt. Wir können also mit der Art und Weise, wie wir beim Bauen und Gestalten Geborgenheit herstellen, auf grundlegende Entwicklungsmöglichkeiten Einfluss nehmen. Kinder, die Zuhause keine oder wenig Geborgenheit spüren, werden sich schlechter entfalten und damit wichtige Lernschritte des Lebens nicht machen.

Wie können wir räumliche Geborgenheit in unseren Räumen verbessern. Die Experten von „Bauen für Geborgenheit“ haben einige Möglichkeiten aufgezeigt:

  • Wenn das Bett ein Raum im Raum wird, dann entsteht hier eine Schlafhöhle, die das Loslassen verbessert. Das Sicherheitsgefühl kann die Schlafqualität verbessern
  • Durch Einbauten kann die Raumhöhe reduziert werden, was vor allem für Kinder oft zu mehr Geborgenheit führt
  • Ein stabiler Esstisch mit einer gemütlichen Bank gibt das Gefühl, als Familie zusammen zu gehören und zusammen zu halten
  • Eine umschließende Raumform gibt Schutz und weiche Materialien betonen die mütterlichen (also beschützenden) Qualitäten

Achten wir auf unsere Bedürfnisse

Die Grundlage all dieser Beschreibungen ist aber immer Folgendes: „Nur wenn wir unsere Räume so planen und gestalten, dass die grundlegenden Bedürfnisse erfüllt sind, werden wir uns dauerhaft wohl fühlen.“ Nur dann wird einer aktiven Phase auch die Qualität des Loslassens, Entspannens und Erholens folgen können. Nur wenn wir unsere Bedürfnisse wichtiger erachten, als manche Modeerscheinungen, werden wir diese in der Raumgestaltung umsetzen können.

Geborgenheit brauchen wir umso mehr, je gebrechlicher oder schwächer wir sind. In der Kindheit oder im Alter ist dieses Bedürfnis daher von größerer Bedeutung als für Erwachsene, die mitten im Leben stehen. Mein Aufruf an die Planenden unter uns ist daher dieser:

„Gehen Sie nicht nur von den eigenen Bedürfnissen aus, sondern vor allem von den Bedürfnissen der Schwachen in unserer Gesellschaft. Nur dann werden wir menschengerecht bauen können!“

Geborgenheit auch im öffentlichen Raum

Bei Geborgenheit denken wir meist an das kuschelige Wohnzimmer oder unsere Lieblingsecke zum Lesen. Das Grundbedürfnis der Sicherheit ist jedoch stets präsent. Denken wir nur an Restaurants oder Cafehäuser, wo die meisten Menschen sich zuerst nach einem Eckplatz oder einer Nische umschauen, bevor sie einen Platz in der Raummitte auswählen. Gerade im öffentlichen Bereich ist es wichtig eine Grundsicherheit zu spüren.

Angsträume entschärfen

Die Prinzipien der Geborgenheit können wir auch angewenden, um sogenannte Angsträume zu entschärfen. Angsträume sind z.B. dunkle Tiefgaragen, wo man nicht sieht, wer hinter der nächsten Ecke lauert. Besonders problematisch ist es, wenn das täglich gebrauchte Treppenhaus wie ein Angstraum gestaltet ist – dunkel, düster und uneinsichtig. In diesen Räumen geht es weniger um das „nicht Gesehen werden“, sondern um das „Sehen“, also Überblick haben.

Sicher fühlen wir uns in solchen Räumen dann, wenn sie hell erleuchtet sind und wir einen Zufluchtsort erkennen können. Dies bedeutet, in einer Tiefgarage sollte man von jedem Platz aus den Ausgang sehen können. Dieses Wissen darüber, wohin man fliehen könnte, entschärft die Situation bereits deutlich.

Bauen für Geborgenheit – die Renaissance unserer Grundbedürfnisse

In einer Zeit, wo Transparenz und Offenheit nicht nur das gesellschaftliche Leben bestimmt, sondern auch das Bauen und die Architektur, brauchen wir dringend eine Renaissance der Geborgenheit, um der Vielschichtigkeit unserer Natur und unseres Bedürfnisses gerecht zu werden. Wir werden damit Plätze schaffen, die uns gut tun, die Erholung bieten und damit auch unserer Gesundheit dienen.

Geborgenheit entsteht durch konkrete Gestaltung. Hier können Sie ein pdf herunter laden, das Ihnen einen Überblick zu den Raumfaktoren von Geborgenheit gibt. Dort finden Sie Anregung für Ihre individuelle Raumgestaltung.

Die Heilkraft der Natur in unseren Räumen

Die Heilkraft der Natur in unseren Räumen

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Heilkraft der Natur in unsere Räume zu bringen.

Wir haben im Einleitungsblog dieser Reihe bereits festgestellt: Gesund ist das, was unserem natürlichen Wesen entspricht. So wie Clemens Arvey im Buch „Der Heilungscode der Natur“ beschreibt, kann unser Körper seine Selbstheilungskräfte nur dann im vollen Umfang entfalten, wenn wir in der Natur sind. Wir haben uns über einen langen, langen Evolutionsweg an unsere natürliche Umgebung angepasst, und so die Bedingungen gefunden, die uns gut tun und gesund für uns sind. Schneiden wir uns von der Natur ab, so bezahlen wir dies mit einer eingeschränkten Immunreaktion, d.h. unsere Selbstheilungskräfte arbeiten nur im Schongang.

Bedenken wir dies, so stellt sich natürlich die Frage, wie wir auch in unseren Räumen eine möglichst umfassende Naturwirkung herstellen können. Genau zu diesem Punkt möchte ich Ihnen einige Anregungen geben.

Bilder der Natur

Wenn ich vorschlage Bilder der Natur in unsere Räume aufzuhängen, höre ich auch die Stimmen derjenigen, die sagen, dass kitschige Wandtapeten von Palmenstränden usw. nicht mehr up to date sind und mehr oder weniger dem guten Geschmack widersprechen. Da gebe ich Ihnen auch recht und merke an, dass man mit etwas Mühe Naturbilder findet, die nicht kitschig wirken.

Bestätigt wird mein Vorschlag von zahlreichen Forschungsergebnissen, u.a. von Ulrich, der mehrere Untersuchungen in Krankenhäusern durchgeführt hat. In einer dieser Studien verglich er Patienten, die im Krankenzimmer Bilder der Natur betrachten konnten, mit Patienten, die Bilder von abstrakter Kunst betrachteten. Dabei stellte er fest, dass diejenigen Patienten, die Naturbilder zur Verfügung hatten, weniger Angst verspürten und weniger Schmerzmittel brauchten. Oder Ziesenitz stellte fest, dass Menschen, die am Laufband ein Video von einem Waldsparziergang anschauten, ähnlich hohe Werte für Stressregualtion hatten, wie Personen, die wirklich einen Sparziergang in der Natur absolvierten. Bei einem Stadtsparziergang war die Wirkung nicht festzustellen. Wieso also nicht Fitness mit Erholung kombinieren, auch dann wenn man nicht im Wald joggen gehen kann.

Psychologen haben jedoch auch festgestellt, dass nicht alle Bilder gleichermaßen stressregulierend wirken. Wenn Sie von einem Bild eine möglichst hohe Erholungswirkung wollen, dann empfiehlt es sich, auf diese Merkmale zu achten.

Merkmale von erholsamen Umwelten

Die Faszination der Natur hat mit ihrer Vielfalt zu tun, ohne dass je eine Reizüberflutung entstehen könnte. Trotzdem ist es nicht so, dass jedes Naturbild erholsam wirkt. Ganz im Gegenteil können auch bedrückende Stimmungen entstehen, wenn man z.B. einen dichten Wald betrachtet. Wie gesagt, sollte man immer die übergeordneten Prinzipien bedenken, die da heißen: auf uns wirkt das, was (zumindest in früheren Zeiten) unser Überleben gesichert hat, und dies sind Weite, Überblick und Ressourcen wie Wasser oder Bäume. Und wie das Psychologenehepaar Kaplan u. Kaplan festgestellt hat, bedarf es einer Portion Faszination. Ausblicke oder auch Bilder, die uns faszinieren, holen uns scheinbar vom Alltagstrott herunter und können unseren Kopf frei machen.

Farben der Natur

In der Natur gibt es kaum die Farbe Weiß – wir sind mit den verschiedensten Grüntönen umgeben und gelegentlich auch gewissen Orange- bzw. Ockertönen. Aber auch das Blau des Himmels und des Wassers sind uns über lange Zeit vertraut und geben das Gefühl der Sicherheit. Nun stellt sich die Frage, wieso wir in der Architektur, gerade die Farben verwenden, die so gar nicht ins Spektrum der Natur passen. Wahrscheinlich gerade, um sich von der Natur abzuheben, um zu zeigen, dass wir auch Originelles erschaffen können. Im Sinne einer Architektur als Kunst, ist dies auch nachvollziehbar. Sollen unsere Gebäude jedoch dem Wohnen dienen und damit dem Anspruch Gesundheit auszudrücken, dann brauchen wir ein anderes Denken.

Hier wollen wir Ihnen einen einfachen Tipp geben, wie Sie mit Farben der Natur mehr Erholung in Ihre Räume bringen können.

Suchen Sie sich ein Naturfoto, das Ihrem Geschmack entspricht. Wenn Sie dieses Foto in digitaler Form haben, dann können Sie die Farben daraus extrahieren. Dazu brauchen Sie nichts weiter als ein Bildbearbeitungsprogramm, wobei einfache Programme dafür ausreichen. Mit dieser Farbbeschreibung können Sie sich dann die Farben mischen lassen und in Ihrem Zuhause verwenden.

Farben der Natur

Nehmen wir an, Sie verwenden dieses Foto – so können Sie die Grüntöne für die Wände verwenden, und die Blautöne für die Decke. Kombiniert mit einem soliden Holzboden, haben Sie eine Eindruckswirkung, wie sie in der Natur vorkommt. Stabilität am Boden, harmonische Umschließung bei den Wänden und eine offene Weite nach oben.

Farbberatung verfeinert das Ergebnis

Natürlich können Sie die Farbgestaltung noch verfeinern, und diese ganz genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen. Schließlich macht es einen Unterschied, wofür ein Raum benutzt wird und wo Ihre persönlichen Farbvorlieben liegen. Farbberatung von ein/em/er Expert/in liefert dann doch meist noch stimmigere Ergebnisse, als Eigenversuche. Wenn Sie einfach die Erholungsqualität Ihrer Räume verbessern wollen, so liefert die beschriebene Methode aber gute Ergebnisse.

Begreifen Sie, wovon Sie sich berühren lassen wollen

Diese Überschrift ist keine Aufforderung zum Nachdenken, sondern zum Angreifen und Begreifen. Wir alle haben es verlernt mit den Händen zu denken, oder uns auf unsere haptischen Sinne zu verlassen. Nicht nur die Füße, auch die Hände sind sehr sensibel für Berührungen. Alles was wir berühren, aktiviert unser Nervensystem wie eine Massage, nur auf viel subtilere Weise. So ist es dann doch sehr schade, dass wir uns fast nur noch auf unsere Augen verlassen. Besonders beim Verkaufen wird der optische Sinn überstrapaziert, weil die Werbung visuelle Medien verwendet. Verkaufen ohne Bilder, ist schon fast unmöglich geworden.

Wollen Sie Natur in Ihre Räume bringen, so ist es ratsam, keine versiegelten, glänzenden und glatten Oberflächen zu verwenden. Gerade bei Holz gibt es eine Menge an Möglichkeiten die Oberfläche natürlich zu behandeln.

Bilder, Farben und Oberflächen sind drei sehr wesentliche Qualitäten für unser Wohlbefinden. Erholung braucht Natur, und mit diesen Methoden, können wir auf verschiedene Weise diese Natur in unsere Räume holen.

Damit Sie diese hier vorgestellten Prinzipien möglichst konkret in Ihrem Zuhause umsetzen können, wird es in weiterer Folge dann den Kurs „Gesundes Wohnen in der Anwendung“ geben. Hier können Sie sich gerne in eine unverbindliche Liste eintragen, damit Sie den Start des Kurses nicht versäumen.