4 Strategien gegen den Wohnstress

4 Strategien gegen den Wohnstress

Die 4 Strategien gegen den Wohnstress sollen helfen, sich vor dauerhaften Belastungen der Wohnung zu schützen. Dies ist ein zentrales Wohnbedürfnis. Stressfaktoren des Wohnens zu beseitigen ist vor allem deshalb wichtig, weil diese über einen sehr langen Zeitraum wirken, und damit auch eine Belastung für unsere Gesundheit darstellen. Außerdem sind Dinge, die wir täglich um uns haben, häufig so vertraut, dass wir sie nicht mehr als Belastung wahrnehmen. Wir haben uns daran gewöhnt, was nicht heißt, dass die Belastung weg ist.

Fühlen Sie sich Zuhause nicht so wohl, wie Sie sich das wünschen, so können Sie dies ändern, indem Sie Wohnstresse erkennen und beseitigen. Der nächste Schritt ist es dann, Stressfaktoren durch erholsame Gestaltung zu ersetzen.

Vor welchen Belastungen sprechen wir hier? Wohnstresse sind nicht nur Belastungen, die so massiv wirken, wie etwa eine Autobahn in der Nähe, sondern vor allem Stressfaktoren, die durch das Wohnen direkt entstehen und oft schwer zu erkennen sind. Zum besseren Überblich, wollen wir hier 4 unterschiedliche Formen von Wohnstress beschreiben.

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Wohnstress 1 – Reizüberflutung – Ihre Sinne werden stärker gereizt, als es für Sie gut ist

kreis-gelb1Wohnstress 2 – Wohnkonflikte – Die Raumaufteilung führt zu Konflikten in der Wohnnutzung

kreis-gelb1Wohnstress 3 – Unsicherheit – aus mangelnder Geborgenheit entsteht ein diffuses Gefühl der Unsicherheit

kreis-gelb1Wohnstress 4 – Ineffizienz – der Alltag ist beschwerlicher als dies sein müßte, weil die Wohnung ineffizient gestaltet ist

Die 4 Strategien gegen den Wohnstress

Diese 4 Formen von Wohnstress gilt es zu erkennen und zu beseitigen. Dazu können wir die 4 Strategien anwenden, die ich im Anschluss näher beschreibe:

  • Das Reizniveau Ihren Bedürfnissen anpassen
  • Aktive und passive Wohnfunktionen trennen
  • Plätze der Geborgenheit herstellen
  • Alltagsfunktionen vereinfachen

Hier wollen wir uns diese 4 Strategien im Detail ansehen.

gegen Wohnstress 1 – Wahrnehmungsqualität herstellen

Wahrnehmung ist für unsere Sinne so etwas wie die Nahrung für unseren Körper. Wir brauchen Sie um psychisch bei Kräften zu bleiben. In einer Zeit der Reizüberflutung wird es immer wichtiger, darauf zu achten, mit welchen Reizen man sich umgibt.  Achten wir nicht darauf, so ist das gleichzusetzen mit einer ungesunden Ernährung, es ist so als ob wir täglich Junck Food essen würden. Die Folgen von ungesunder Ernährung sind hinreichend bekannt. Nicht so ist es mit der Nahrung für unsere Sinne und für unser Nervensystem. Eine hohe Wahrnehmungsqualität in der Wohnung und Wohnumgebung wirkt auf längere Sicht sehr positiv auf unser Nervensystem und kann Phänomenen wie dem Burn Out vorbeugen. Wahrnehmungsqualitäten sind also ein wesentlicher Beitrag für unsere Gesundheit. Dabei sollten alle Sinne berücksichtigt werden, also auch der Geruchssinn oder der Tastsinn. Hier eine Aufstellung möglicher Wahrnehmungsstresse:

  • Eine unruhige Gestaltung durch zu viele optische Reize
  • Geräusche aus anderen Zimmern oder von außen
  • Schlechte Akustik – es hallt im Raum
  • Materialien, die man nicht gerne angreift
  • Oberflächen, die ein gewisse Verletzungsgefahr ausstrahlen (z.B. raue Oberflächen oder spitze Kanten)
  • Überhitzung
  • Blendung

Diese Punkte haben gemeinsam, dass sie zu viele Reize bieten. Stress kann jedoch auch entstehen, wenn zu wenige Reize vorhanden sind, wie etwa bei:

  • Monotoner Gestaltung
  • Zu wenig Beleuchtung oder Tageslicht
  • Vollkommener Stille

2 Möglichkeiten Wahrnehmungsstress zu korrigieren

Grundsätzlich können wir die Quantität oder die Qualität von Reizen verändern, beides führt zu einer besseren Wahrnehmungsqualität und wird sich für Sie besser anfühlen. Hierzu einige Beispiele:

Licht

Ein zu dunkler Raum kann durch mehr Lichtquellen erhellt werden, wir können jedoch auch das Lichtspektrum unseren Bedürfnissen anpassen. Wir können z.B. ein warmes Licht dort verwenden, wo wir uns entspannen wollen und uns geborgen fühlen.

Gestaltung

Eine zu unruhige Gestaltung kann korrigiert werden, indem wir Dinge wegnehmen. Wir können jedoch auch auf die Qualität der Gestaltung einwirken, indem wir Dinge verwenden, die in uns angenehme Gefühle oder Erinnerungen wecken.

Geräusche und Akustik

Eine schlechte Akustik können wir durch weiche Materialien dämpfen, wir können jedoch auch angenehme Geräusche in einen Raum bringen, wie etwas das Plätschern eines Zimmerbrunnens

Wärme

Zu viel Wärme (Überhitzung) kann durch Abschattung korrigiert werden, wir können jedoch auch eine angenehme Wärme wie die Strahlungswärme herstellen.

Meine Empfehlung für dieses Thema lautet also:

Betrachten Sie Ihre Räume hinsichtlich aller Sinnesmodalitäten, stellen Sie fest, ob hier jeweils zu viele oder zu wenig Sinnesreize (Quantität) vorhanden sind und korrigieren Sie möglichst mit qualitativen Reizen, oder anders formuliert, können sie sich diese Frage stellen:

Welche Reize sind zu viel oder zu wenig, und wie kann ich dies meinen Bedürfnissen anpassen?

Hier drängt sich eine wichtige Frage auch, was ist wenn der Partner dies anders empfindet? Dies kann sehr wohl der Fall sein. Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung von Wärme, es gibt unterschiedliche Geschmäcker, und es kann sein, dass Sie hochsensibel sind, und Ihr Partner nicht, oder umgekehrt. Dies bedeutet, dass die gemeinsame Gestaltung von Räumen eine intensive Kommunikation verlangt, wo die eigenen Empfindungen, aber auch die eigenen Bedürfnisse vermittelt werden sollten. Im Blogartikel Wohnkonflikte und Wohn-Glück habe ich diese Thematik näher beschrieben.

Gegen Wohnstress 2 – Wohnfunktionen trennen

Vor allem bei Familien entsteht viel Stress durch unterschiedliche Nutzung. Diese Nutzungskonflikte führen meist zu einem Gefühl der Beengung, ev. zu einem Rückzugsverhalten, manchmal auch zu Aggression. Also sind Nutzungskonflikte eine wesentlicher Stressfaktor, der leider durch die moderne Bauweise genährt wird. Es ist naheliegend, dass ein Gemeinschaftsbereich, in dem Kochen, Essen und Wohnen in einem Raum stattfinden, zu Konflikten führen muss. Einige typische Beispiele dafür:

  • Eine Person will lesen, die andere Fernsehen oder Musik hören
  • Eine Person will den eigenen Hobbys nachgehen und dabei möglichst wenig gestört werden, die Kinder spielen
  • Eine Person hat Freunde eingeladen, die zweite Person will aber nicht dabei sein

Diese Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Sobald zwei oder mehrere Menschen zusammen leben, werden laufend unterschiedliche Bedürfnisse vorhanden sein, die ein Denken in Zonen nahelegen. Jedes Bedürfnis braucht Raum und somit sollten Tätigkeiten, die sich gegenseitig stören auch räumlich getrennt sein.

Praktikabel ist eine Trennung von aktiven und passiven Wohnfunktionen. Dies bedeutet, dass es im Gemeinschaftsbereich einen Raum für den Alltag, für die Hausarbeit, für das Beisammensein und für das Spielen der Kinder geben soll. Ein zweiter Raum kann dann als ruhiger Rückzugsbereich dienen. Mehr Zonen sind nicht nötig, weniger sind nicht passend. Die Aufteilung des Gemeinschaftsbereiches in zwei Räume ist ein Hauptthema im Buch „das Familienhaus“.

Gegen Wohnstress 3 – Plätze der Geborgenheit schaffen

Geborgenheit in der Innengestaltung

Geborgenheit in der Innengestaltung

Geborgenheit ist ein zentrales Wohnbedürfnis, das ich im Blogartikel „Bauen für Geborgenheit“ näher beschrieben habe. Dort habe ich auch die Grundformel für räumliche Geborgenheit beschrieben, nämlich „sehen ohne gesehen zu werden“. Wenn Sie sich in Ihrem Zuhause Plätze schaffen, wo Sie Überblick haben, gleichzeitig aber nicht von außen beobachtet werden können, haben Sie die Grundvoraussetzung für Geborgenheit geschaffen. Zahlreiche Gestaltungsmittel können dies unterstützen, wie etwa die Verwendung weicher Materialien, warmer Farben oder auch von runden Formen. Mehr dazu können Sie in meinem Artikel nachlesen.

Machen wir uns hier jedoch noch etwas Gedanken, wie das Gefühl der Unsicherheit entsteht. Grundsätzlich entsteht Unsicherheit beim Verlust von Kontrolle. Wenn wir also nicht mitbekommen, was um uns herum passiert und keinen Einfluss darauf haben. Der beste Einbruchschutz kann diese Unsicherheitsgefühle nur marginal beeinflussen. So betrachtet hat Sicherheit nicht nur mit der eigenen Wohnung zu tun, sondern sehr viel mit dem Umfeld und der Nachbarschaft. Sicherheit entsteht, wenn wir die Nachbarn kennen und wenn wir darauf vertrauen können, dass sich diese zuständig fühlen, wenn Unvorhergesehenes passiert. Gerade bei der Auswahl von Wohnungen oder auch von Grundstücken sollte man auf das Umfeld achten.

Gegen Wohnstress 4 – Alltagsfunktionen vereinfachen

Nun sind wir wieder bei einem Thema, das mit den Innenräumen zu tun hat. Wenn Sie das Gefühl haben Ihr Wohnalltag ist sehr anstrengend, könnten ev. diese Gründe dahinter stecken:

  • Sie müssen mehr Wege zurück leben, als dies notwendig ist
  • Sie können die Haushaltsführung (Kochen, Waschen, Bügeln usw.) schwer mit der Kinderaufsicht verbinden
  • Es ist schwer Ordnung zu halten, weil zu wenig Stauraum vorhanden ist

Es kann seine, dass diese Stressfaktoren schwer zu ändern sind, nämlich dann, wenn die Gründe in der Raumaufteilung liegt, die nicht zu ändern ist. Und doch können Lösungsansätze gefunden werden, wenn man Funktionen verändert. Sehen wir uns dies nun im Detail an:

Wegeführung

Ein richtig aufgeteilter Grundriss führt automatisch zu einer passenden Wegeführung. Probleme könnten entstehen, wenn Kochen und Essen nicht unmittelbar aneinander grenzen. Ist dies der Fall, so könnte geprüft werden, ob man diese Situation durch eine Umnutzung verändern kann. Optimal für die Haushaltsführung ist die Essküche. Wenn Ihre Küche groß genug ist, können Sie zumindest einen kleineren Esstisch dort unterbringen.

Haushalt und Kinderaufsicht

Der Familientisch in der Küche ist optimal um Haushalt und Kinderaufsicht gut verbinden zu können. Für kleine Kinder ist es wichtig in der Nähe der Mutter (oder des Vaters) spielen zu können. Daher ist eine Spielfläche in Küchennähe optimal. Am besten geeignet ist ein großer Raum, wo mehrere Funktionen verknüpft werden können.

Staumöglichkeiten

Stauraum mit wenig Fläche zu schaffen ist ein Hauptthema verschiedener Möbelhäuser. Bevor Sie sich auf den Weg machen, sollte dieser Stauraum zumindest grob geplant werden. Eine Liste dessen was verstaut werden soll kann hilfreich sein, dabei können Sie auch gleich überlegen, was den Weg in den Altstoff finden kann.

Überblick zum Thema

Dieser Artikel bietet einen kurzen Überblick zu den Themen, die beim Wohnen Stress verursachen können. Die vorgestellten Strategien gegen den Wohnstress sind vielfältig anwendbar, werden jedoch im individuellen Fall jeweils anders aussehen. Wichtig ist es das Problem (die Stressfaktoren) zu lokalisieren. Meist wird dann bereits ein Lösungsweg sichtbar.

Viel Spaß bei den kreativen Lösungen wünscht

Herbert Reichl

Wohnkonflikte und Wohn – Glück

Wohnkonflikte und Wohn – Glück

Wie Wohnkonflikte gelöst werden und ein gemeinsames Wohn-Glück möglich wird


Für viele Menschen endet der Traum vom gemeinsamen Nestbau in einer saftigen Beziehungskrise. Vor allem beim Hausbau ist die Gefahr, dass das Verbindende verloren geht, sehr groß. Konflikte dominieren häufig diese Lebensphase, und Trennungen sind durchaus nicht selten. Doch auch beim alltäglichen Zusammenleben von Paaren sind Konflikte, die sich zu einer Beziehungskrise entwickeln können, durchaus an der Tagesordnung. Oft sind es dann Kleinigkeiten, wie die oft zitierte „Zahnpastatube“, um die gestritten wird. Somit stellen sich drei Fragen: Wieso entstehen beim gemeinsamen Wohnen so häufig Konflikte? Wie vermeidet man Wohnkonflikte? Und schließlich: Wie löst man Wohnkonflikte?

Wie Wohnkonflikte entstehen

Jedem Wohnkonflikt liegen Bedürfnisse zugrunde. Konflikte entstehen nur, wenn sich (scheinbar) zwei Bedürfnisse entgegenstehen. Konfliktlösung entsteht immer dann, wenn beide Bedürfnisse in einer annehmbaren Weise erfüllt werden können. Häufig versperrt sich dieser Lösungsweg, weil die Erfüllung des einen Bedürfnisses scheinbar die Erfüllung des anderen Bedürfnisses ausschließt.

Ein Paar möchte ihr Wohnzimmer neu gestalten und dazu etwas Farbe in ihr Wohnen bringen. Sie liebt Grüntöne, er liebt trendiges Grau. Sie können sich bei der Betrachtung der Farbkarte nicht einigen, was hier wohl die bessere Farbe sein soll. Lösen können wir diese Situation, indem wir zu beiden Farbwünschen die dahinter stehenden Bedürfnisse betrachten. Wir sollten also wissen, was jeder der beiden mit den Farbwünschen verbindet und warum er/sie hier gerade diese Farbe verwenden würde. Dies klingt einfacher als es ist. Wir sollten uns also fragen, wieso wir gerade diese Farbe verwenden wollen, dann sind wir beim dahinter liegenden Bedürfnis. Wird dieses Bedürfnis kommuniziert, dann entstehen Lösungen.

In der Verliebtheit gibt es keine Konflikte

Doch gehen wir wieder ein Stück zurück und schauen, wie unser Paar überhaupt zum gemeinsamen Wohnen gekommen ist. Sabine und Martin (so nennen wir unser Paar) haben sich vor 4 Jahren kennen gelernt, auf Anhieb toll verstanden und auch verliebt, wie es halt so passiert. Nach einiger Zeit entstand der Wunsch zusammen zu wohnen. Nachdem keiner von ihnen eine optimale Wohnung hatte, machten sie sich daran eine Eigentumswohnung zu suchen, die auch für die geplanten Kinder passt. Sie genossen diese Zeit, wo sie gustierend die verschiedenen Angebote durchcheckten und überall tolle faszinierende Details entdeckten. Schließlich entschieden Sie sich für eine Dreizimmerwohnung in einem großzügigen Design. Sie waren sich sehr einig, dass dies die beste Lösung für Ihr geplantes gemeinsames Leben ist.

Nach einiger Zeit des Wohnens, kamen aber auch die Nachteile dieser Wohnung zum Vorschein. Eine Terrasse fehlte leider aus Kostengründen, und für ihn war die Gestaltung zu bieder. Nach und nach wuchs die Unzufriedenheit nicht nur mit der Wohnung, sondern auch mit dem Partner, weil dieser meist die gegensätzlichen Wünsche hegte.

Die Ursache der Wohnkonflikte?

Gehen wir nun noch etwas zurück in der Geschichte der Beiden, in ihre Kindheit, so sehen wir, dass Sabine in einem Einfamilienhaus mit großem Garten aufgewachsen ist und Martin in einer Mietwohnung, in einer sehr dichten, aber modernen Wohngegend. Diese Tatsache hat beide geprägt und die Vorstellungen vom guten Leben und Wohnen in bestimmte Richtungen gelenkt. Sie liebt die Freiheit jederzeit ins Grüne (Garten) zu gehen, er liebt die Freiheit sich jederzeit den Hobbys zu widmen und nicht Gartenarbeit machen zu müssen, wenn es mal gar nicht passt.

Das Bedürfnis hinter den Wünschen erkennen und kommunizieren

Sabine und Martin hatten den Wunsch, die Spannungen, die zwischen Ihnen entstanden sind,  zu lösen und besuchten ein Paarseminar. Hier ging es um Konflikte, um Bedürfnisse und um Kommunikation. Bei einer Übung erkannten Sie, dass ihre unterschiedlichen Bedürfnisse sehr stark mit ihrer unterschiedlichen Kindheit bzw. mit der Wohnsituation in der Kindheit zu tun hatten und verstanden damit auch gut, wieso der Partner so und nicht anders empfindet.

An diesem Punkt liegt der Schlüssel zum Verständnis und zur Verständigung, welche dann auch zur Lösung alltäglicher Konflikte führt.

Sabine und Martin haben nun die Information, wo die Wünsche Ihrer Partner her kommen, und welches Bedürfnis dahinter steckt, bei Sabine das Bedürfnis nach Naturnähe und bei Martin das Bedürfnis nach einer modernen Gestaltung. Hier gibt es kein richtig oder falsch, weil jedes Bedürfnis für sich gesehen bedeutsam ist. Wenn sich zwei Bedürfnisse dann in der Umsetzung nicht ergänzen lassen, so liegt die Lösung darin, in der Wohnung Zonen zu schaffen, die unterschiedlich gestaltet sind.

Individuelle Bedürfnisse und gemeinsame Bedürfnisse

Wir sehen also, Bedürfnisse können sehr verschieden sein, auch dann, wenn man ursprünglich auf derselben Wellenlänge geschwommen ist. Bedürfnisse haben immer eine Bedeutung und sind für die jeweiligen Menschen wichtig, um sich wohl zu fühlen. Daher braucht jede Planung eine Phase 0, wo die Bedürfnisse formuliert und ausgetauscht werden. Daraus ergibt sich dann ein Planungskonzept, das für beide Partner zufriedenstellend ist. Mit diesem Vorgehen können wir aktuelle Konflikte des Wohnens lösen und beim Hausbau, spätere Konflikte vermeiden.

Einen gemeinsamen Paarbereich gestalten

Viele Paare stehen vor der Herausforderung in einem laufenden Dialog ihre Bedürfnisse aufeinander abzustimmen. Häufig steht das Familienleben im Vordergrund und das Gemeinsame als Paar verkümmert. Dies hat auch damit zu tun, dass diese Paare keinen gemeinsamen Bereich besitzen, also einen Bereich in der Wohnung, der dem Zusammensein dient. Um solche Bereiche zu schaffen, wird es notwendig sein, die Wohnung umzustrukturieren. Die meisten Wohnungen sind nicht so groß, um mehrere individuelle Bereiche und auch noch einen Paarbereich einzurichten. Hier sind sicherlich Doppelnutzungen notwendig, die auch möglich sind. Mehr Freiräume haben Sie wahrscheinlich, wenn Sie sich gerade in der Planungsphase des Hausbauens befinden. Folgender Leitfaden deckt die Bedürfnisse für die Gestaltung von individuellen Bereichen, aber auch von Paarbereichen ab.

  • Wie soll dieser Bereich genutzt werden?
  • Abgrenzung vom Paarbereich zum sonstigen Wohnbereich
  • Räumliche Gegebenheiten – eher enge Nische oder eher offene Weite
  • Ausblick nach außen – ev. in die Natur
  • Blickschutz von außen – wie privat ist unser Paarbereich?
  • Natur im Raum als Erholungselement
  • Oberflächen und Materialien – was greift sich angenehm an?
  • Lichtqualität – lichtdurchflutet oder eher gedämpft
  • Farbqualität festlegen – ausgehend von der gewünschten Stimmung
  • Welches Inventar brauchen wir im Paarbereich?

Um in Ihrem Paarbereich eine behagliche Atmosphäre zu schaffen, sollten Sie darauf achten, durch weiche Materialien eine gute Akustik zu schaffen. In einem Raum, in dem es hallt, ist jede Kommunikation schwierig und anstrengend. Gerade in unseren modernen Gebäuden ist dies häufig der Fall.

Conclusio

Hier nochmals die Kernaussagen dieses Artikels kurz zusammen gefasst:

Wohnen ist die Raumgestaltung für unsere Bedürfnisse. Daher wird es beim Zusammen-Wohnen immer Konflikte geben, die wir hier Wohnkonflikte nennen. Diese Wohnkonflikte sind unvermeidbar, weil zwei Menschen nie dauerhaft dieselben Bedürfnisse haben. Die Kommunikation der Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen, ist daher die Basis für gutes Zusammenleben.

Im Austausch dieser Bedürfnisse entstehen gemeinsame Lösungen, wie etwa die Gestaltung von individuellen Lieblingsplätzen oder auch von einem gemeinsamen Paarbereich.

Wohnen macht gesund – wenn man weiß wie

Wohnen macht gesund – wenn man weiß wie

Wohnen macht gesund oder auch krank

Diese provokante Aussage lässt sich so erklären: Alles was uns umgibt, beeinflusst unser Wohlbefinden. Wissenschaftler haben bemerkenswerte Zusammenhänge zwischen unserer Umgebung und unserer Gesundheit entdeckt. Es gibt eine Reihe von gesundmachenden Merkmalen unserer Wohnung und Wohnumgebung, die wir bewusst gestalten können.

Dafür wollen wir unseren Blick schärfen. Dies fällt leichter, wenn wir zunächst einige Grundprinzipien von Gesundheit beschreiben. Dann können wir  genauer auf unsere Umgebung schauen – mit der Frage, ob diese nun gesundheitsförderlich ist oder nicht. Hier nun diese Grundprinzipien des gesunden Wohnens:

Gesund ist das, was unserer Natur entspricht

Ich betreibe hier keine verklärte Naturromantik, sondern beziehe mich auf „harte“ wissenschaftliche Fakten. Natur ist die Umgebung, in der wir als Mensch über -zig Jahrtausende gelebt haben, und das, woran wir uns angepasst haben. Es ist diese Natur, die uns das Überleben gesichert hat. Aktuelle Forschungen legen nahe, dass unser natürliches Umfeld auf unseren Körper und auf unsere Psyche äußerst stresslindernd, erholsam und gesund wirkt. Die Inhaltsstoffe der Waldluft etwa, stärken unser Immunsystem dermaßen, dass dies auch nach 30 Tagen noch im Blut nachweisbar ist.

Andere Studien belegen, dass allein der Blick auf Bäume unsere Selbstheilungskräfte stärken und dies auch dann der Fall ist, wenn wir Bilder der Natur betrachten. Diese Zusammenhänge ergeben für unser Wohnen zahlreiche neue Möglichkeiten. Das Ausmaß dieser immunstärkenden Reaktion des Körpers hängt von bestimmten Merkmalen ab, die man kennen sollte, damit man die beste Wirkung erzielen kann.

 Idyllic summer landscape with mountain lake and Alps Bilder von Landschaften wirken dann erholsam, wenn sie Weite vermitteln, wenn wichtige Ressourcen wie z.B. Wasser zu sehen ist, und wenn weiche Texturen vorherrschen. Diese Aspekte sind bei diesem Bild deutlich gegeben. Außerdem entsteht durch den Berg und die Spiegelung eine gewisse Faszination in der Betrachtung, die wiederum erholsam wirkt.
 Tropfen Detailaufnahmen können keine Weite vermitteln. Daher ist es hier notwendig, durch ungewöhnliche Perspektiven eine gewisse Faszination zu erreichen. Dann können solche Bilder auch eine stark erholsame Wirkung haben.

Bildern wirken dann gesundheitsfördernd, wenn sie etwas symbolisieren, wo wir uns als natürliche Wesen wiedererkennen und gespiegelt sehen. Bilder von Natur sind nicht per se gesundheitsfördernd, sie sollten  beschützend und lebensfördernd auf uns wirken. Dies wirkt dann auf unser Nervensystem beruhigend und stärkend.

Wir brauchen eine physische Umgebung, die unserem Körper entspricht, also eine natürliche Umgebung. Diese wirkt jedoch nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Eine natürliche Umgebung bewirkt in uns angenehme Emotionen, die gleichsam die Nahrung für unsere Psyche darstellen.

Wohnen macht gesund, wenn wir in einer möglichst natürlichen und naturnahen Umgebung leben, oder die Wohnung naturnahe gestalten

Gesund ist das, was Erholung ermöglicht

Leben ist eine Abfolge von Spannung und Entspannung. Fehlt eines der beiden, geraten wir aus der Balance. Das Wohnen hat üblicherweise die Funktion der Entspannung. Herausforderungen und Anspannung erleben wir eher im Beruf oder Hobbys, die wir nicht zuhause ausüben. Sollten Sie Ihr Büro im eigenen Wohnhaus oder in der Wohnung integriert haben, dann stehen Sie vor der Herausforderung, diese beiden Aspekte in räumlicher Nähe zu verknüpfen.

Sehen wir unsere Wohnung also als den Ort der Entspannung, dann ist es wichtig gezielt Plätze zu schaffen, die Erholung und Regeneration ermöglichen. Gelingt dies nicht, so geraten wir in Gefahr, in der Anspannung und im permanenten Leistungsdruck stecken zu bleiben. Dies sind die Grundlagen für Überforderungszustände und in Folge dann auch für Burn Out. Dieses Krankheitsbild wird leider vielfach rein mit der Arbeitssituation in Zusammenhang gebracht. Die Wohnsituation also Ort der Erholung oder aber der Stressbelastung spielt dabei oft eine Schlüsselrolle.

Sehr förderlich kann es dabei sein, sich individuelle Entspannungs- Erholungs- und Regenerationsplätze einzurichten. Um diesen Platz den individuellen Bedürfnissen anzupassen, können Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Bei welcher Tätigkeit kann ich mich gut entspannen?
  • Welche Körperposition nehme ich dabei idealerweise ein?
  • Welches Sitz- oder Liegemöbel ermöglicht diese Körperposition am besten?
  • Wo in der Wohnung ist es möglich einen solchen Platz zu schaffen?
  • Wieviel Nähe oder Distanz zu meinen Mitbewohnern brauche ich für diesen Platz?
  • Welche Farben, Materialien usw. dienen meiner Entspannung

Dies sind nur einige Fragen, die als Grundlage für die Gestaltung eines individuellen Erholungsplatzes dienen.

Wohnen macht gesund, wenn wir Plätze der Erholung schaffen, und diese individuell gestalten

Gesund ist es, mit Menschen in Kontakt zu sein

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Diese kurze und prägnante Aussage wurde kürzlich von der amerikanischen Psychologin Susan Pinker eindrucksvoll bestätigt. Sie hat sich die Frage gestellt, durch welche Einflussfaktoren  Menschen deutlich älter als der Durchschnitt werden. Um dies zu beantworten hat sie sizilianische Dörfer besucht, von denen bekannt ist, dass die Menschen hier ein sehr hohes Alter erreichen.

Durch Ihre Forschung und Beobachtung hat sie festgestellt, dass dafür nur ein Faktor in Frage kommt, nämlich die Tatsache, dass diese Menschen in ständigem sozialen Kontakt miteinander standen. Die familiäre und freundschaftliche Fürsorge war sehr hoch. Das Leben spielt sich hier in einer Dorfstruktur ab, wo Jeder Jeden kennt und auch unterstützt. Dies geht über die Kernfamilie deutlich hinaus. Sie hat dann auch festgestellt, dass diese häufigen menschlichen Kontakte mit Hormonausschüttungen einhergehen, die den Körper laufend stärken.

Soziale Kontakte wirken sich also direkt auf das Immunsystem und unsere Gesundheit aus. Beziehen wir dies auf das Wohnen, dann bedeutet dies zweierlei: Zum einen ist es notwendig, Wohnungen und Häuser zu schaffen, die das Zusammenleben vereinfachen, wo also möglichst wenig Konflikte entstehen und die Kommunikation der Bewohner miteinander fördern. Darüber hinaus ist es jedoch auch wichtig, in einer Nachbarschaft eingebettet zu sein, die einer dörflichen Struktur gleichkommt, und wo diese häufigen Kontakte möglich sind. Gemeinschaftliche Wohnprojekte haben meist genau dies zum Ziel, nämlich einen freundschaftlichen Umgang mit den Nachbarn entstehen zu lassen.

Wohnen macht gesund, wenn wir kommunikationsfördernde Wohnungen und Siedlungen errichten

Gesund ist es, Dauerstress zu verhindern

Stressfaktoren des Wohnens haben eine spezielle Eigenart, sie wirken dauerhaft über einen längeren Zeitraum hinweg. Dieser dauerhafte Einfluss wirkt stärker auf unsere Gesundheit als einmalige Stressfaktoren, die dann wieder verarbeitet werden. Was sind also typische Wohnstresse, die es zu entschärfen gilt?

Wie bereits erwähnt sind natürliche Reize für den Menschen gesund. Wahrnehmungen aus der Natur sind zwar meist sehr komplex, und wirken gerade deshalb erholsam. Künstliche Umgebungen von dieser Reizintensität führen sehr schnell zu einer Reizüberflutung und damit zu Stress. Reizüberflutung entsteht auch durch Beengungssituationen, wenn also in einer Wohnung die wesentlichen Funktionen nicht gut getrennt werden können. Wenn Ihr Ruhebedürfnis laufend durch die Aktivitäten der Mitbewohner gestört wird haben wir eine solche Situation. Wenn Rückzugsbereiche und Gemeinschaftsbereiche in einer Wohnung zu sehr ineinander übergehen entstehen Konflikte und Beengungszustände, die uns als Dauerstress belasten.

Zu einem unterschwelligen Dauerstress kann auch zu viel Offenheit und zu wenig Blickschutz werden. Ebenso gilt es zu bedenken, dass eine falsche Farbgestaltung, Formgebung oder Materialwahl zu Wahrnehmungsstress führt, die wir erkennen und beseitigen sollten. Wir Menschen haben das Bedürfnis nach einer mittleren Komplexität in der Wahrnehmung. Wir wollen also weder überladene noch monotone Gestaltungen. Wohnstresse können sowohl physische Belastungen durch ein schlechtes Raumklima, als auch psychische Belastungen durch Beengung, Chaos oder unpassender Gestaltung sein.

Wohnen macht gesund, wenn wir Dauerstress vermeiden können

Gesund ist das, was uns Sicherheit, Schutz und Geborgenheit bietet

Wie bereits erwähnt brauchen wir Menschen Umgebungen, die unser Überleben sichern. In früheren Epochen der Menschheitsgeschichte war dies stets verknüpft mit dem Aspekt der Sicherheit und Geborgenheit. Also optimale Situation gilt es, wenn wir einen Überblick (über mögliche Gefahren) haben und gleichzeitig (von möglichen Angreifern) nicht gesehen werden. Dieses Bedürfnis war so essentiell für unser Überleben, dass es sich gleichsam in unsere Gene eingebrannt hat.

Je mehr das Bedürfnis nach Geborgenheit (sehen ohne gesehen zu werden) realisiert ist, umso mehr können wir uns entspannen. Daher ist es eine Grundvoraussetzung des gesunden Wohnens dieses Bedürfnis umzusetzen. Dies ist jedoch nicht an allen Plätzen des Wohnens gleichermaßen notwendig. Beim gemeinsamen Essen mit der Familie ist eine größere Offenheit möglich als an einem Platz der Ruhe und des Rückzugs. Gerade dieses essentielle Bedürfnis des Wohnens wird durch moderne Architektur häufig untergraben. Zu viel Glas, zu offene Räume usw. kann die Geborgenheitsqualität in unseren Wohnungen massiv stören.

Wohnen macht gesund, wenn wir uns hier sicher und geborgen fühlen können 

Gesund ist das, was unsere Entwicklung fördert

Langzeitstudien belegen, dass die Gesundheit im Erwachsenenalter sehr stark mit den Umständen des Aufwachsens zusammen hängen. So gilt als sicher, dass die Wahrscheinlichkeit an einer psychischen Erkrankung zu leiden stark davon abhängt, ob man als Kind viele verschiedene Spielgefährten hatte. Kinder die in kinderreichen Gegenden aufwuchsen werden im Erwachsenenalter seltener psychische Probleme bekommen. Dies ist bemerkenswert, aber auch sehr gut nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass bestimmte soziale Fähigkeiten nur im Umgang mit anderen Kindern zu erlernen sind. So etwa die Fähigkeit unter Gleichrangigen Abmachungen zu treffen, diese einzufordern und sich abzugrenzen. Dieser Faktor ist natürlich nur in der Auswahl der Wohnform und Wohngegend zu beeinflussen, und sollte hier auch berücksichtigt werden.

Aber auch Aspekte der Raumaufteilung können sich massiv auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder auswirken. So haben kleinere Kinder etwa das Bedürfnis, in der Nähe der Eltern zu sein, wenn sie spielen. Im Alter von 1 bis 4 Jahre werden sich die Kinder kaum alleine im Kinderzimmer aufhalten wollen. Gibt es im Gemeinschaftsbereich keine entsprechenden Spielflächen führt dies letztlich zu Konflikten, weil die Kinder dann den Kontakt einfordern, für den jedoch keinen Platz gibt. Akzeptieren die Kinder die Situation dagegen ist die Auswirkung noch schlimmer, weil dies einer Resignation hinsichtlich eines ganz wichtigen Bedürfnisses gleich kommt. Dies kann zu Gefühlen der Hilflosigkeit führen, die eng mit der Entstehung von depressiven Erkrankungen zusammen hängen. Hier sind also nur zwei Situationen kurz angerissen, wo die Wohnsituation deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern nimmt.

Wohnen macht gesund, wenn hier eine geglückte kindliche Entwicklung möglich ist

Gesund ist das, was unserem Körper gut tut

Zu guter Letzt kommen wir zu dem Thema, dass allgemein unter gesundes Wohnen verstanden wird. Hier geht es um das Raumklima, das sich auf unser körperliches Wohlbefinden auswirkt.  Damit runden wir den Themenkomplex des gesunden Wohnens ab und landen wieder bei den natürlichen Voraussetzungen, diesmal jedoch speziell auf die physiologischen Einflüsse bezogen.

Um ein Raumklima herzustellen, das unserem Körper gut tut, brauchen wir eine gute Luftqualität, Wärme in der richtigen Weise und das Freisein von stofflichen Belastungen. Somit beschäftigen wir uns hier mit den richtigen Oberflächen und der richtigen Wärmeverteilung in unserer Wohnung. Eine gute Luftqualität zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch der Luftaustausch stimmt. Eine optimale Luftfeuchtigkeit entsteht, wenn die Oberflächen Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Mit dieser Fähigkeit ist meist auch die Bindung von Schadstoffen aus der Luft verbunden. Daher sind die Oberflächen (Boden, Wände, Decken und Möbel) so wichtig für das Raumklima. Wärme empfinden wir besonders dann als angenehm, wenn sie uns wie die Sonnenstrahlung erreicht. Dies können wir auch im Raum erreichen, wenn wir Flächenheizungen verwenden, also eine Fußboden, oder besser noch eine Wandheizung.

Wohnen macht gesund, wenn unser Körper in seinen Funktionen unterstützt wird

Wohnen macht gesund – was wir wirklich brauchen

So wie der Philosoph Martin Heidegger sagt, ist Wohnen die Art und Weise des Auf der Welt sein. Diese kurze Aussage hat deutliche Konsequenzen für unsere Lebensqualität. Verhindert nämlich die Wohnung wesentliche Bedürfnisse, dann wird unser gesamtes Leben in einem gewissen Sparmodus ablaufen. Wir werden gewisse Dinge nicht realisieren können, weil wir nicht die räumlichen Voraussetzungen dafür haben. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir unbedingt Luxuswohnungen  brauchen. Was wir zunächst brauchen ist Wissen darüber, welche Gestaltungfaktoren sich auf unsere Bedürfnisse auswirken.

Anders gesagt brauchen wir eine einfache Struktur um unsere wesentlichen Bedürfnisse zu ordnen und Wissen darüber, wie diese beim Wohnen umgesetzt werden können. Mit der Reihe Wohnen macht Gesund stelle ich Ihnen diese Grundstruktur zur Verfügung. Mit diesem Überblick können wir natürlich nicht alle Aspekte erfassen, die erst in einer konkreten Umsetzung, also in einer individuellen Gestaltung, realisiert werden.

Hier nochmals kurz zusammen gefasst, was wir wirklich brauchen um unsere Gesundheit zu stärken:

  • uns als natürliche Wesen in einer natürlichen Umgebung erleben
  • uns von den Belastungen des Alltags erholen können
  • mit anderen Menschen in Kontakt zu sein
  • Dauerstress zu vermeiden
  • Sicherheit, Schutz und Geborgenheit zu erleben
  • uns als Menschen positiv entwickeln zu können
  • unserem Körper etwas gutes tun

All diese Punkte werden von der Art und Weise des Wohnens beeinflusst, sei es in der direkten Gestaltung der Innenräume, bis zur Konzeption unserer Wohnsiedlungen. Im Wohnbau fehlt das Bewusstsein, dass dies die Ziele des Bauens sind. Um vor allem für die Wohnenden, dieses Wissen zugänglich zu machen, werden in den nächsten Wochen laufend Artikel zum Thema „gesunde Lebensräume“ erscheinen, die auf die sieben Aspekte des gesunden Wohnens eingehen. Sie können aber auch gratis den Mini – Kurs „gesunde Lebensräume“ buchen, und bekommen dann wöchentlich einen Artikel per mail zugesandt.